Ilha de Marajó
Ilha de Marajó ist die grösste Insel Brasiliens. Sie liegt in der Amazonasmündung im Nordosten des Landes und bietet ein unvergleichliches Erlebnis für Naturliebhaber. Mit fast 50.000 km² ist die Insel grösser als die Schweiz. Rund 250.000 Menschen leben dort. Die meisten Bewohner sind Nachfahren der „Nheengaíba“-Indianer, die 1659 von einem Priester namens António Vieira befriedet wurden und sich mit afrikanischen Sklaven und portugiesischen Einwanderern mischten.
In der Regenzeit (Januar bis Juni) werden Teile der Insel oft meterhoch überschwemmt, so dass die Strassen unpassierbar sind. Trockener ist es von Juli bis Dezember.
Ilha de Marajó ist landschaftlich enorm vielfältig und absolut naturbelassen: Es gibt Regenwald, Savanne, Grasflächen, Flüsse, Seen, Bäche, Mangroven und Sümpfe. Unzählige Vogelarten – darunter der flamboyante Scharlachsichler (Guará) –, Alligatoren, Piranhas und die berüchtigte Boa Constrictor geben sich ein Stelldichein – neben den allgegenwärtigen Büffeln und Rindern, von deren Aufzucht die Einheimischen leben. Angeblich schwammen 1920 die ersten Büffel von einem sinkenden Schiff an Land, das sie von Indien nach Französisch Guyana transportieren sollte. Sie fühlen sich im Klima und in der Landschaft von Marajó sehr wohl und sind sehr genügsam. Ihr dickes Fell schützt sie vor Parasiten und Schlangenbissen. Während der Regenzeit grasen sie die Weiden tauchend ab. Die Inselbewohner nutzen die Büffel für Fleisch, Milch, als Arbeits- und Reittiere – und sogar als Polizei-„Fahrzeug“! Daneben spielen Fischfang, Holz- und Kautschuk-Gewinnung eine Rolle in Marajós Wirtschaft.
Am besten erreicht man Marajó (die Hauptstadt Soure) per Schiff oder Fähre von Belém aus oder per Kleinflugzeug (drei Mal pro Woche, montags, mittwochs und freitags).